79:72-Erfolg gegen den Vize-Weltmeister vor vollbesetzten Rängen in der WM-Arena in Izmir
Die Herren-Nationalmannschaft hat ihr zweites Spiel beim „Sportoto World Cup 10“ in Izmir gewonnen und sich damit vorzeitig den Turniersieg gesichert. Gegen die Gastgeber gab es ein 79:72 (21:20, 22:13, 20:19, 16:18). Bester deutscher Korbjäger war Tibor Pleiß mit 20 Punkten.
Vor vollbesetzten Rängen in der WM-Arena in Izmir schickte Bundestrainer Dirk Bauermann zu Beginn Steffen Hamann, Robin Benzing, Philip Schwethelm, Tibor Pleiß und Jan-Hendrik Jagla aufs Parkett. Die Türken bauten in ihrer ersten Fünf mit Ersan Ilyasova, Hidayet Türkoglu und Enes Kanter auf drei NBA-Profis. Zwei sehr geduldig und konzentriert gespielte Angriffe, und Deutschland lag durch Tibor Pleiß mit 4:0 in Front (2. Min.). Benzings rotzfrecher Zweier ins Gesicht von Türkoglu machte den guten deutschen Star perfekt (6:3, 4. Min.). Es ging gut weiter, denn Jagla legte erstlassig auf Pleiß ab, der zum 10:5 vollstreckte (5. Min.). Kanter und Pleiß lieferten sich hochinteressante Duelle, wobei der deutsche Center zunächst klar dominierte, auch wenn er einen herben Block hinnehmen musste. Die Türken versuchten es mit einer Zonenverteidigung, aber ein bärenstark beginnender Benzing düpierte Türkoglu erneut, vollstreckte einen Fastbreak trotz Foul und verwandelte auch den Bonuswurf (13:8, 6. Min.). Auf türkischer Seite hatte sich Distanzwurfspezialist Ömer Onan warm geworfen und setzte seinen zweiten Dreier zum 13:11 ins Netz (7. Min.). Kurz später gingen die Türken durch Emir Preldzic erstmals in Führung, da der deutsche Angriff etwas ins Stocken gekommen war (13:15, 8. Min,). Doch bis zur Viertelpause holte Heiko Schaffartzik per Dreier und mit drei erfolgreichen Freiwürfen die Führung zurück (21:20).
Tim Ohlbrecht und Philipp Zwiener eröffneten das zweite Viertel mit einem Dreipunktspiel und einem Fastbreak (26:20), Lucca Staiger erhöhte für eine gut harmonierende deutsche Mannschaft auf 28:20 (13. Min.). Schwethelm wurde dann hervorragend von Schaffartzik frei gespielt und bedankte sich mit einem Dreier zum 31:23 (14. Min.). Der Vize-Weltmeister tat sich gegen die gut stehende deutsche Defense schwer, zu vernünftigen Würfen zu kommen. Hamann machte den Vorsprung an der Freiwurflinie zweistellig (33:23, 16. Min.). Nur Onan bekamen die DBB-Korbjäger nicht in den Griff, aber seinen Dreier beantwortete Benzing umgehend ebenfalls aus der Distanz und legte noch einen Treffer von „downtown“ nach (39:26, 18. Min.). Gegen Ende der ersten Hälfte hatte sich ein sehr interessantes Spiel entwickelt, in dem jetzt auch die Türken – besonders durch Ilyasova und Onan – vermehrt gelungene Aktionen zeigten (41:33, 20. Min.), während Deutschland einige vermeintlich leichte Chancen nicht nutzen konnte.
Pleiß machte im dritten Vierte stark weiter und traf zum 47:38, ehe Schwethelm einen Fastbreak per Dunking abschloss (49:38, 22. Min.). Beim 53:40 – wieder durch Pleiß – war der höchste deutsche Vorsprung erreicht (24. Min.). Aber die Türken schlugen jetzt energisch zurück, zudem kassierte Schwethelm bereits sein 4. Foul (53:45, 25. Min,), Bauermann nahm eine Auszeit. Sven Schultze stoppte den türkischen Run mit einem Leger zum 55:48, gefolgt von zwei weiteren Schaffartzik-Punkten. Deutschland hatte sich gefangen und ging per Schaffartzik-Dreier wieder zwistellig in Front (60:50, 28. Min.), Lucca Staiger setzte noch einen Dreier drauf. Nach drei Vierteln war ein deutsche Erfolg greifbar nahe (63:54).
Der Dunking von Ohlbrecht zu Beginn des Schlussabschnitts kam genau richtig, aber die Türken bissen sich – angefeuert von den lautstarken Fans – noch einmal in die Partie hinein. Die DBB-Auswahl wirkte aber sowohl stabil als auch homogen und hielt die Führung zunächst konstant (67:57, 33. Min.). Auch Ohlbrecht hatte jetzt vier Fouls auf seinem Konto, aber Jagla blieb cool und erzielte das 71:60, als noch sechs Minuten zu spielen waren. Der Druck der Türken wurde immer größer, der Gatsgeber kam an der Freiwurflinie auf 71:65 heran (35. Min.). Dann hieß es gar 71:67, und die Türken erhielten jetzt auch die Unterstützung der Unparteiischen, die einen Bonuswurf verhängten: 71:68 (36. Min.). Pleiß beruhigte zum 73:68, aber jetzt war eine Grundnervosität im deutschen Spiel, die drei Minuten vor dem Ende auch einen völlig unbedrängten Ballverlust von Hamann verursachte. Nur Sekunden später zeigte Hamann ein großartiges Anspiel auf Benzing, der zum 75:68 vollstreckte. Beim 75:70 45 Sekunden vor dem Ende begannen die Türken zu foulen, Hamann verwandelte zumindest einen Freiwurf (76:70). Kurz später versuchte sich Schaffartzik an der Freiwurflinie: 78:72 (´31). Benzing nahm ein Offensivfoul an, die Partie war entschieden.
„Die türkischen Fans haben uns mit Applaus verabschiedet. Das sagt glaube ich alles. Wir haben eine Leistung von hoher Qualität abgeliefert und uns hervorragend verkauft. Man merkt, dass die junge Mannschaft jetzt den dritten Sommer in Folge zusammen ist und sich entwickelt hat“, freute sich Dirk Bauermann anschließend.
Für Deutschland spielten:
Robin Benzing (FC Bayern München, 16), Per Günter (ratiopharm Ulm), Steffen Hamann (FC Bayern München, 3), Johannes Herber (Fraport Skyliners Frankfurt, dnp, wurde im offiziellen Scouting zusammen mit Tim Ohlbrecht erfasst), Jan-Hendrik Jagla (FC Bayern München, 4), Christopher McNaughton (Eisbären Bremerhaven, dnp), Tim Ohlbrecht (Letzter Verein: Telekom Baskets Bonn, 5, wurde im offiziellen Scouting zusammen mit Johannes Herber erfasst), Tibor Pleiß (Brose Baskets Bamberg, 20), Heiko Schaffartzik (ALBA Berlin, 15), Sven Schultze (ALBA Berlin, 2), Philipp Schwethelm (FC Bayern München, 7), Lucca Staiger (ALBA Berlin, 5), Konrad Wysocki (Turow Zgorzelec/Polen) und Philip Zwiener (TBB Trier, 2).
Quelle: Homepage Deutscher Basketball Bund (DBB)
www . basketball – bund . de